Panikattacken am Arbeitsplatz - Wenn die Angst den Berufsalltag bestimmt

Eine wichtige Präsentation, ein spontaner Termin im Büro oder ein kleiner Fehler – schon steigt die Anspannung. Herzrasen, Schwindel, Hitzegefühle: Panikattacken am Arbeitsplatz sind belastend, aber nicht gefährlich. Erfahre, was in akuten Momenten hilft, welche Tipps im Alltag unterstützen und wann professionelle Hilfe sinnvoll ist.
Jeder fünfte Mensch erlebt im Laufe des Lebens mindestens einmal eine Panikattacke. Viele Betroffene werden davon überrascht, doch meist gibt es Auslöser: Stress, Überforderung, Leistungsdruck oder soziale Ängste.
Gerade am Arbeitsplatz wirken diese Faktoren oft besonders stark. Manche entwickeln zusätzlich die „Angst vor der Angst“ – also die ständige Sorge, dass jederzeit wieder eine Panikattacke auftreten könnte.
In diesem Artikel erfährst du:
- Erste Hilfe bei Panikattacken im Job
- Tipps für den Alltag
- Wann professionelle Hilfe wichtig ist
Erste Hilfe bei Panikattacken im Berufsalltag
Eine Panikattacke kann sich überwältigend anfühlen. Typische Symptome sind Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern oder Brustschmerzen. Manche haben das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren oder sogar zu sterben. So unangenehm das ist, es gibt auch eine gute Nachricht: Eine Panikattacke klingt im Durchschnitt nach zehn Minuten von ganz alleine wieder ab.
Was hilft und was nicht?
Viele Betroffene versuchen, die Angst durch Ablenkung zu verdrängen. Kurzfristig kann das helfen – langfristig verstärkt es jedoch die Angst vor erneuten Panikattacken. Warum das so ist, erfährst du im Artikel: Was tun bei Panikattacken.
Welche Strategien dir im Joballtag wirklich helfen können, verraten wir dir im nächsten Abschnitt.
3 Tipps bei Panikattacken am Arbeitsplatz
Nach einer Attacke wollen viele Betroffene alles tun, damit es nie wieder passiert. Das ist total verständlich. Das Problem: Die ständige Angst davor erhöht das Stresslevel – und kann so das Risiko für weitere Panikattacken sogar steigern.
Drei bewährte Wege, die dir helfen können:
1. Bewege dich ausreichend
Stress ist ein häufiger Auslöser von Panikattacken. Bewegung kann bewiesenermaßen helfen, ihn abzubauen. Mach in der Mittagspause einen Spaziergang, nimm die Treppe statt den Aufzug oder suche bewusst Kontakt zu Kolleg:innen.
2. Schreibe Tagebuch
Du brauchst kein klassisches Tagebuch – ein einfacher Notizblock reicht. Halte fest, wann du eine Panikattacke oder ein ungutes Gefühl hattest und welche Auslöser es gab. So erkennst du Muster und verstehst deine Angst besser. Reflektiere nach einer Attacke: Sind deine Befürchtungen wirklich eingetreten? Waren die Folgen so schlimm wie gedacht? Meist zeigt sich: Das Worst-Case-Szenario bleibt aus – und die Angst lässt nach.
3. Suche Unterstützung im Jobumfeld
Vertraue dich einer Kolleg:in an. Schon kurze Gespräche können Sicherheit geben – und Studien zeigen, dass zehn Minuten Austausch pro Tag Stress deutlich senken können.
Fühlst du dich überfordert oder hängen deine Panikattacken mit deinem Arbeitsplatz zusammen, sprich mit deiner Führungskraft. Vereinbare einen Termin, notiere dir vorher deine Punkte und überlege mögliche Lösungen.
Ist das zu schwierig, kannst du dich auch an den Betriebsrat wenden. Wichtig ist: Wenn dein Wohlbefinden leidet, ist niemandem geholfen.
Professionelle Hilfe bei wiederkehrenden Panikattacken
Stress und Belastung im Job können psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen begünstigen. Damit Panikattacken nicht zur Dauerbelastung werden, ist es wichtig, frühzeitig Unterstützung zu suchen. An wen du dich wenden kannst, erfährst du hier.
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Hausärztliche Abklärung: Erste Anlaufstelle kann zunächst die Hausärzt:in sein. In den meisten Fällen ist deine Ärzt:in schon vertraut mit deiner bisherigen Krankheitsgeschichte und kann einschätzen, welche Unterstützung du benötigst. Zunächst ist es wichtig, deinen gesundheitlichen Zustand überprüfen zu lassen, um jegliche körperliche Ursachen für Symptome wie Herzrasen oder Schwindel auszuschließen. Danach kann die Ärzt:in weitere Schritte empfehlen.
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Psychotherapie: Wenn Panikattacken oder die Angst vor der Angst deinen Alltag stark beeinträchtigen, kann eine Psychotherapie helfen, langfristig wieder Kontrolle zu gewinnen. Deine Krankenkasse unterstützt dich bei der Suche nach einem geeigneten Therapieplatz.
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Digitale Unterstützung: Heutzutage gibt es immer mehr digitale Angebote wie z. B. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), die Menschen beim Umgang mit ihren Ängsten unterstützen können. Für Panikstörung und Agoraphobie gibt es spezifisch die DiGA Mindable: Panik & Agoraphobie. DiGAs bieten flexible Hilfe im Alltag. Sie können über Ängste aufklären und dir erste Übungen an die Hand geben, um deine Angst zu überwinden. Mehr zum Thema DiGA findest du hier: DiGA. Was ist das überhaupt?
Tipp: Du wünschst dir Unterstützung bei der Bewältigung deiner Panikattacken, aber ein freier Therapieplatz ist nicht in Sicht? Mindable: Panik & Agoraphobie kann dir ohne Wartezeiten flexibel direkt von zu Hause aus helfen. Die Kosten werden komplett durch deine Krankenkasse übernommen. Hier erfährst du mehr: Mindable: Panik & Agoraphobie.
Zusammengefasst...
- Panikattacken im Job sind belastend, aber nicht gefährlich. Sie klingen in der Regel nach einigen Minuten von selbst ab.
- Bewegung, Selbstreflexion und soziale Unterstützung im Arbeitsumfeld können helfen, Ängste zu reduzieren.
- Frühzeitig handeln: Wenn Panikattacken deinen Alltag stark einschränken, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
- Digitale Unterstützung wie Mindable: Panik & Agoraphobie kann dir sofort helfen – flexibel, von zu Hause und mit Kostenübernahme durch deine Krankenkasse.
Mentale Gesundheit ist die Basis für Lebensqualität – und genau dafür setzen wir uns bei Mindable ein. Folge uns auf Instagram, um regelmäßig neue Impulse und Tipps rund um das Thema Angstbewältigung zu erhalten.
Quellen
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Osland, K., Malouff, J., & Alford, W. (2005). Effects of Person-Centered Psychological Assistance on Workers in Stressful Jobs. The Person Centered Journal, 12.
Robert Koch Institut, Statistisches Bundesamt. (2004). Gesundheitsberichterstattung des Bundes Heft 21.



