Aufbau und Inhalte der Mindable-App für Panik & Agoraphobie

Die digitale Gesundheitsanwendung „Mindable: Panik & Agoraphobie“ richtet sich an Menschen ab 18 Jahren, die an den Symptomen einer Agoraphobie und/oder Panikstörung leiden.

Das Behandlungsprogramm basiert, gemäß S3-Leitlinien zur Behandlung von Angststörungen, auf Methoden der Kognitiven Verhaltenstherapie mit einem Schwerpunkt auf Konfrontationsverfahren.

Mindable möchte Nutzer:innen dabei unterstützen ihre Ängste proaktiv anzugehen. Deshalb setzen sich die Behandlungsbausteine aus Psychoedukation, Gewöhnung an Körpersymptome, im Sinne der Habituation durch gezielte Symptomprovokation, sowie in-vivo Konfrontationsübungen, zusammen. Darüber hinaus ermöglicht Mindable die systematische Erfassung von Symptomen, Angstverläufen und Verhalten. Behandlungsverläufe können so optimal dokumentiert und bei Bedarf mit behandelnden Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen geteilt werden.

Psychoedukation:

Nutzer:innen werden zunächst über die allgemeinen Wirkmechanismen von Angst und Panik aufgeklärt. Im Anschluss werden maladaptive Gedanken, sowie Sicherheits- und Vermeidungsverhalten durch interaktive Übungen identifiziert und reflektiert. Ziel ist es deren aufrechterhaltende Wirkung zu verstehen, um diese in den nächsten Modulen aktiv umzugestalten.

Symptomprovokation (interozeptive Exposition):

Nutzer:innen werden durch Animationen dazu angeleitet Paniksymptome aktiv zu erzeugen. Durch Habituation wird das Körpergedächtnis desensibilisierst und die Alarmbereitschaft des zentralen Nervensystems auf Panikreize zu reagieren gesenkt. Ziel ist es die Anzahl der Panikattacken, sowie deren Schweregrad zu reduzieren

Konfrontation (in-vivo Exposition):

Nutzer:innen begeben sich durch Konfrontationsübungen gezielt in angstauslösende Situationen. Auch hier greift die Habituation und konditionierte Reiz-Reaktionsmuster können aufgeweicht werden. Zur Individualisierung stehen über 350 Übungen zur Auswahl, sowie die Option eigene Übungen zu erstellen. Während der Übung erfolgt eine Life-Aufzeichnung des Angstniveaus. Verzerrte Wahrnehmungen können so korrigiert werden.

Wöchentliches Checkup:

ermöglicht eine wöchentliche Erfassung des Symptomverlaufs anhand gezielter Fragen, die auf DSM-5-Kriterien beruhen. Behandlungsfortschritte werden mess- und sichtbar.

Angsttagebuch:

regelmäßige Reflexionen im Tagebuch dienen der Bewusstwerdung maladaptiver Muster. Patient:innen lernen Panikattacken und Symptome in Verbindung mit entsprechenden Kognitionen und Verhaltensweisen zu bringen.

Statistiken & Historien:

visualisieren den Behandlungsverlauf. Patienten werden in ihrer Selbstwirksamkeit und Gesundheitskompetenz gestärkt.